Artikelzusammenfassung

Im Hamburger Landgericht beginnt der Prozess gegen den berüchtigten Drogenboss "Hai", der des Kokainschmuggels angeklagt ist. Sicherheitsvorkehrungen sind hoch, doch der Angeklagte wirkt unspektakulär. Die Anklage umfasst den Schmuggel von zehn Tonnen Kokain über den Hamburger Hafen, involviert sind zahlreiche Mittäter. Der einstige Drogenpate, der als "Hai" bekannt ist, schweigt zu den Vorwürfen. Seine Verhaftung nach jahrelanger Unsichtbarkeit markiert einen Wendepunkt im Kampf gegen die Drogenmafia. Mit dem Prozess soll ein Signal gesetzt werden: Auch die großen Fische werden zur Rechenschaft gezogen.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Niemand sollte wissen, in welchem Untersuchungsgefängnis der 61-Jährige untergebracht worden ist. Zu groß war die Sorge, dass er befreit werden könnte. So wie damals in den Neunzigern: Der "Hai", wie er sich nannte, war in Norwegen inhaftiert – und brach aus dem Gefängnis aus. Erst zwei Jahre später wurde er wieder geschnappt. Anschließend sollen seine kriminellen Mitstreiter sogar geplant haben, den norwegischen Kronprinzen zu entführen, um ihn wieder freizupressen.

Das ist die Vorgeschichte, und entsprechend hoch sind an diesem Morgen des 9. Juli die Sicherheitsvorkehrungen im Hamburger Landgericht. Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen über einen Außeneingang direkt in den Verhandlungssaal, ohne über die Flure des Strafjustizgebäudes zu laufen. Unten eine Sicherheitsschleuse, im Zuschauerraum Polizei. Da sitzen dann aber nur ein paar Schülerinnen und Schüler und die gesamte Situation ist gemessen am Mythos, der den "Hai" umgibt, irritierend unspektakulär.