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Orgo-Life the new way to the future Advertising by AdpathwayZehntausende haben sich in ein Stadion gedrängt, um Charlie Kirk zu gedenken. Es ist auch eine politische Veranstaltung: US-Präsident Trump wird sprechen. Das Liveblog
Aktualisiert am 21. September 2025, 20:23 Uhr
Yannick von Eisenhart Rothe
Dudelsack-Gruppe spielt
Der Beginn des offiziellen Teils mit den Reden verzögert sich noch. Eine Gruppe Dudelsackspieler spielt Amazing Grace und marschiert dann im Gleichschritt von der Bühne.
Die Märtyrer-Werdung des Charlie Kirk
Es geht heute in Phoenix nicht nur um eine öffentlichen und kamerawirksame Inszenierung von Abschied. Seit dem Mord an Charlie Kirk wird sein Tod von Donald Trump und der MAGA-Bewegung politisch instrumentalisiert.
US-Vizepräsident JD Vance trug den Sarg mit dem Leichnam von Kirk mit über das Rollfeld, als dieser mit der Air Force Two nach Phoenix im Bundesstaat Arizona geflogen worden war. Dann übernahm Vance Anfang der Woche eine Folge lang die Moderation des Podcasts von Charlie Kirk. Darin sprach er unter anderem mit Stephen Miller, einem von Trumps engsten Beratern, über ein angebliches linkes NGO-Netzwerk, das linksradikale Gewalt fördere.
„"Mit Gott als meinem Zeugen werden wir alle Ressourcen nutzen (...) um diese Netzwerke (...) zu zerstören und Amerika wieder sicher zu machen für das amerikanische Volk. Und wir werden es im Namen von Charlie tun."“
Stephen MillerAls im Juni 2025 die Abgeordnete des Bundesstaates Minnesota, Melissa Hortman, und ihr Ehemann Mark bei einem Schusswaffenangriff in ihrem Haus ermordet – sowie Staatssenator John Hoffman und seine Frau Yvette angeschossen worden waren – wurde Trump gefragt, ob er Gouverneur Tim Walz anrufen werde. "Warum sollte ich ihn anrufen? ... Warum sollte ich damit Zeit verschwenden?" Nun ist Trump mit großer Delegation nach Phoenix gekommen, um auf Kirks Trauerfeier zu sprechen.
Stadion offenbar schon fast voll
Knapp eine Stunde vor Beginn der Gedenkfeier ist das State Farm Stadium in Glendale, Arizona, dem US-Sender CNN zufolge schon fast bis auf den letzten Platz besetzt. Insgesamt passen 73.000 Menschen in das Stadion. Für die Gedenkfeier wurden keine Karten verkauft – wer zuerst ankam, konnte sich einen Platz sichern. Die umliegenden Straßen sind verstopft, in einer zweiten Arena in der Nähe wurde zusätzlicher Platz geschaffen.
Ein Sprecher des Glendale Police Department hatte vorher angekündigt, seine Behörde rechne mit mehr als 200.000 Menschen, die versuchen könnten, ins Stadion zu kommen.
Die Doppelmoral der Trumpisten
Nach dem Attentat auf Charlie Kirk sagte US-Präsident Donald Trump live im TV, er sei nicht daran interessiert, das Land zusammenzubringen. Die USA scheinen vor einem Kipppunkt zu stehen, den die MAGA-Bewegung zur weiteren Radikalisierung zu nutzen versucht, analysiert mein Kollege Nils Markwardt.
Dabei interessiere es sie nicht, welche Motive den Attentäter tatsächlich bewegten. Ihr Reden und Handeln sei weitestgehend instrumentell. Sie verlangten von den liberalen Demokraten, sich moralisch sauber zu verhalten, während sie sich selbst an einer Doppelmoral bedienten, die die Demokratie im Land zu gefährden scheint.
Die ganze Analyse lesen Sie hier:
Anna Sauerbrey
Glendale, Arizona
Steve Bannon ist eingetroffen
Unruhe am Rande der Warteschlange für die Presse: Steve Bannon ist eingetroffen, ehemaliger Trump-Berater und rechter Wortführer, und wird an den Journalisten vorbei eskortiert. Er werde den ganzen Tag auf War Room live berichten, sagt er. Es gehe ihm gut, auch wenn das ein trauriger Tag sei. "Wie geht es Amerika?", ruft jemand. "Schaut einfach, was Charlie gesagt hat", sagt Bannon. Und dann ist er auch schon wieder verschwunden.
Bannon hatte sich in den vergangenen Tagen für harte Maßnahmen nach der Tötung von Charlie Kirk ausgesprochen. Es müsse nicht nur Ermittlungen wegen "eines einzelnen Mordes geben“, sondern "gegen eine breitere Verschwörung". "If we are going to war, let’s go to war", sagte er Politico in dieser Woche.
ZEIT-Redakteurin Kerstin Kohlenberg hat kurz nach dem Kirk-Attentat mit Bannon gesprochen:
Christliche Band unterhält Publikum
Während die Besucherinnen und Besucher zur Gedenkfeier in das Stadion strömen, werden sie von einer Band auf der Bühne unterhalten. Die Musiker spielen christliche Lieder. Viele im Publikum singen mit, klatschen oder halten sich die Hände vor ihr Herz.
Charlie Kirks Weltbild war stark christlich geprägt. Nach seinem Tod bezeichneten seine Ehefrau Erika Kirk und der ultrarechte Publizist Steve Bannon den Erschossenen als "Amerikas größten christlichen Märtyrer“.
Johanna Roth
Glendale, Arizona
Kirks Nachfolgerin wird bereits aufgebaut
Überall im Stadion sind Fotodrucke aufgebaut. Viele davon zeigen nicht nur Kirk, sondern auch seine Witwe Erika. Sie positionierte sich bereits wenige Tage nach dem Attentat mit einer Videobotschaft als Nachfolgerin ihres Mannes. Nicht nur ideologisch, sondern auch operativ: Erika Kirk ist neue Geschäftsführerin von Turning Point USA, der Organisation, die Charlie Kirk mitgegründet hat.
Sie hat Ableger an Unis überall in den USA – und meldete bereits kurz nach dem Attentat an Kirk, dass es Tausende neue Anfragen gebe.
Anna Sauerbrey
Glendale, Arizona
Mann vergleicht Kirk-Attentat mit dem auf Martin Luther King
Die Familie Bair – Vater, Mutter und drei Töchter – ist gestern aus Gila Valley, einem kleinen Ort drei Autostunden von Phoenix, hierhergekommen. Die Stadt ist so gut wie ausgebucht, aber irgendwie konnten sie noch ein Hotelzimmer ergattern. "It’s a little crappy – es ist ein bisschen heruntergekommen", sagt Jocelyn, 16 Jahre alt, die älteste Tochter.
Warum sie die Reise auf sich genommen haben? "Das ist ein historischer Moment für unser Land“, sagt Shauri Bair, die Mutter. "Im Kampf zwischen Gut und Böse wendet sich gerade etwas.“ Sie meint: zum Besseren. Die Menschen, sagt sie, würden sich jetzt, nach dem Tod von Charlie Kirk, wieder der Kirche zuwenden. "Der Moment ist vergleichbar mit dem, als Martin Luther King gestorben ist“, sagt Vater Scott. "Danach war es nicht mehr möglich, das N-Wort zu sagen. Nach dem Tod von Charlie Kirk wird es nicht mehr möglich sein, Konservative Nazis zu nennen." Und Jane, 13 Jahre alt, ergänzt: "Ich will später meinen Kindern sagen können, dass ich da war, als das Land Charlie Kirk gedacht hat.“
Anna Sauerbrey
Glendale, Arizona
Wer zuerst da ist, darf hinein
Um 5 Uhr morgens war es noch dunkel, aber die Menge an den Sicherheitsschleusen auf dem mehrere Fußballfelder großen Ostparkplatz des State Farm Stadium staute sich fast bis zur Zufahrtsstraße. Tausende warteten in der Dunkelheit. Immer neue Menschen eilten herbei, überholten sich gegenseitig.
Einige haben in umliegenden Wohngebieten geparkt oder sind mit Taxis gekommen und haben die letzten Kilometer zu Fuß zurückgelegt, denn auf der Zufahrtsstraße ging es nicht mehr vorwärts. Für die Gedenkveranstaltung gibt es keine Tickets oder festen Plätze. Wer zuerst da ist, darf hinein, bis das Stadion voll ist.
Johanna Roth
Glendale, Arizona
Viele Menschen haben sich schon vor Sonnenaufgang am Stadion versammelt
Hier in Phoenix füllt sich die Arena langsam. Zehntausende Anhänger werden erwartet, viele haben sich schon vor Sonnenaufgang angestellt.
Michelle Cox aus Temecula in Kalifornien ist eine von ihnen. "Es ist, als würde man ein Familienmitglied verlieren", sagt sie über Charlie Kirk. Wie viele hier trägt sie ein T-Shirt, das an ihn erinnert: "Freiheit ist nicht umsonst", steht darauf.
Manche, die man hier trifft, sind überzeugt, dass Kirk eines Tages Präsident geworden wäre. "Er hätte noch viel mehr bewirken können", sagt auch Cox.
Tausende Trump-Anhänger strömen ins Stadion
Die Tore des Footballstadions von Glendale in Arizona sind geöffnet. Livecams zeigen, dass Tausende Menschen die strengen Sicherheitskontrollen passieren. Viele sind der Aufforderung der Kirk-Organisation Turning Point USA gefolgt und haben sich in Rot, Weiß und Blau gekleidet – den Farben der US-Flagge.
Mehr zum Start der Gedenkveranstaltung lesen Sie hier:
Sicherheitsstufe wie beim Superbowl oder New-York-Marathon
Bei der Trauerfeier von Charlie Kirk wurden besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Laut US-Medien behandelt das Heimatschutzministerium die Veranstaltung in Phoenix mit einer ähnlichen Sicherheitsstufe wie den Superbowl oder den New-York-Marathon.
Lesen Sie hier mehr über die Sicherheitsvorkehrungen:
Die Bewegung hat jetzt einen Märtyrer
Elf Tage nach dem Mord an Charlie Kirk werden zu seiner Gedenkfeier in Phoenix etwa 100.000 Besucher erwartet. Es ist eine Veranstaltung, wie es sie so wohl nie in den USA gegeben hat. Doch was sind das für Menschen, die weit reisen, um von Kirk Abschied zu nehmen? Meine Kollegin Anna Sauerbrey hat für ihre Reportage einige von ihnen getroffen.
Die gesamte Reportage lesen Sie hier:
Wer war Charlie Kirk?
Kirks politische Einstellung wird als christlich-konservativ bis rechtsextrem beschrieben. So äußerte er sich abwertend über trans Personen und andere queere Menschen und vertrat die Ansicht, dass Schwangerschaftsabbrüche Mord seien. Zudem war er Anhänger der rechtsextremen Verschwörungstheorie, wonach im Verborgenen ein Austausch der weißen Bevölkerung durch Einwanderer geplant sei. Vor dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 warb seine Organisation mit Bustransporten nach Washington.
Kirk war Mitbegründer und Vorsitzender der 2012 gegründeten Organisation Turning Point USA. Sie will konservative Studierende und Schüler gewinnen und ist an mehr als 850 Universitäten sowie mehreren Tausend Highschools präsent. Bekannt wurde Kirk durch öffentliche Debatten an Hochschulen, die er unter dem Titel "Prove me wrong" veranstaltete. Nach seinem Tod übernahm seine Witwe Erika Kirk den Vorsitz von Turning Point.
Große Gedenkfeier für Charlie Kirk geplant
Charlie Kirk war ein einflussreicher Vertreter der MAGA-Bewegung und langjähriger Unterstützer von Donald Trump. Er war bekannt für polarisierende Aussagen und Positionen am extrem rechten Rand des politischen Spektrums. Am 10. September wurde er bei einem Auftritt in Utah von einem Attentäter erschossen.
Die von ihm bis zu seinem Tod geleitete Organisation Turning Point USA hat für heute eine große öffentliche Trauerfeier in Arizona organisiert. Sie findet in einem Footballstadion in der Nähe von Phoenix statt, das Platz für mehr als 73.000 Menschen bietet. US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme angekündigt, US-Vizepräsident JD Vance wird ebenfalls erwartet. Die Organisatoren rechnen mit einem sehr hohen Besucherandrang.
Wir begleiten die Veranstaltung mit diesem Liveblog.